Sehr geehrte liebe Patientin, sehr geehrter lieber Patient,
Sie werden bei uns wegen einer Tumorerkrankung im Brust-Bereich bestrahlt. Die heutzutage sehr sorgfältige Bestrahlungsplanung unter Zuhilfenahme der Computertomographie ermöglicht insgesamt eine schonende Behandlung. Dabei ist es allerdings erforderlich, die Haut bei der Bestrahlung einer Strahlendosis auszusetzen, die etwa ab der dritten Behandlungswoche zu den folgenden Nebenwirkungen führt:
Hautrötung wie bei einem starken Sonnenbrand. Eventuell kleinflächiges trockenes Ablösen der Haut (insbesondere unter der Brustumschlagfalte, in der Achselhöhle, in der Schlüsselbeingrube). Eventuell kleinflächige feuchte offene Hautstellen.
Sie können durch eine gute Hautpflege dazu beitragen, diese Veränderungen so gering wie möglich zu halten:
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Duschen mit lauwarmem Wasser und allenfalls milder Seife
(siehe Infozettel, ohne Parfüm und Alkohol)
Dabei bitte darauf achten, dass die Hautmarkierungen, die wir für die
tägliche präzise Einstellung der Bestrahlung benötigen, nicht entfernt
werden
- 1 x täglich Haut mit parfümfreier Lotion eincremen (siehe Infozettel, Apotheke).
- Bei starker Rötung zur Kühlung: Pudern mit Babypuder (wenn die Lotion ganz eingezogen ist) / Quarkwickel
Lymphdrainage ist möglich (z.B. Lymphdrainage mit Hivamat-System), Massieren im Bestrahlungsareal soll vermieden werden.
Bei offenen feuchten Stellen:
sofort dem Strahlentherapeuten zeigen
2 x tägliche Pflege mit Polyhexanid-Lotion (Anweisung und Salbe von uns)
Die Anzeichnungen auf der Haut können an der Kleidung abfärben, deshalb nach Möglichkeit ältere oder dunkle Unterwäsche tragen.
Abhängig von der Ausdehnung des Tumors ist es eventuell erforderlich, die Lymphknotenstationen hinter dem Brustbein oder in der Schlüsselbeingrube mitzubestrahlen. In diesem Fall kann es zu Reizungen an der Speiseröhre mit Heiserkeit und Schluckbeschwerden kommen. Dies tritt meistens in der dritten Behandlungswoche auf und klingt zu Ende der Therapie bereits wieder ab. Bitte informieren Sie uns darüber umgehend, Sie werden einen speziellen Medikamenten-Saft zur Linderung rezeptiert bekommen.
Häufig treten im Lauf der Behandlung Müdigkeit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit auf – insbesondere wenn eine Operation und / oder Chemotherapie vorangegangen sind. Diese sind auch bedingt durch die anstrengenden Reparaturvorgänge im gesunden Gewebe und klingen in der Regel etwa zwei bis vier Wochen nach der Behandlung ab.
Eine Anschlussheilbehandlung nach der Bestrahlung unterstützt den Heilungsprozess. Zu Fragen der Organisation einer solchen Kur stehen Ihnen gerne die Mitarbeiter des Sozialdiensts im Klinikum zur Verfügung (Tel.: 09621/38-1541). Sie können dort einen Termin zur Information vereinbaren.
Sicher entstehen im Laufe der Behandlung noch einige Fragen, die nicht hier beantwortet sind – bitte zögern Sie nicht, uns darauf anzusprechen!