10.12.2025

Herzstillstand wartet nicht. Du auch nicht

Im Jahr 2024 erlitten in Deutschland rund 136.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Treffen kann es jeden von uns, unerwartet, mitten im Alltagsgeschehen und ohne Vorwarnung. So ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand ist ein Schock, der aber nicht zum Schicksal werden muss. Die Überlebenschancen hängen davon ab, ob sofort mit der Wiederbelebung begonnen und wie frühzeitig ein Defibrillator (AED) zum Einsatz kommt.
„Wir sehen jeden Tag, wie entscheidend frühe Hilfe ist. Aus Erfahrung wissen wir, dass Herz-Lungen -Wiederbelebung (HLW) und der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators Leben retten kann – noch bevor der Rettungsdienst eintrifft.", so Marc Bigalke, Notfallmediziner und Leiter der Notaufnahme des Klinikums St. Marien Amberg.
Vor diesem Hintergrund setzen jetzt über 220 in der Notfallmedizin tätige Fachpersonen auf flächendeckende Schulungen der Bevölkerung, und den breiten Zugang zu öffentlich zugänglichen AEDs.
Ein Appell, der sich an die Bevölkerung und die Politik gleichermaßen richtet. Für die Bürger und Bürgerinnen bedeutet das, Mut zu haben und einzugreifen, zu helfen. Mut entsteht, wenn das Wissen vorhanden ist, wie mache ich eine Herz-Lugen- Massage, wie benutze ich den Defibrillator. Geschulte Menschen bedeuten mehr qualifizierte und mutige Ersthelfer, die sich dann in einer APP basierten Alarmierung registrieren können (Lebensretter-App). So entsteht eine gut funktionierende Rettungskette, die schnellstmögliche Hilfe bedeutet.
Die Politik muss sich um die Umsetzung kümmern. Schon von klein auf sollten die Bürger und Bürgerinnen regelmäßig geschult werden und das bis ins Rentenalter. Außerdem muss die Politik für mehr Standorte von AEDs sorgen. Diese sollten einfach erreichbar und sichtbar sein. Die Standorte sollten bewusst nach geografischen und populationsbezogenen Gesichtspunkten geplant werden. Es sollte eine einheitliche Beschilderung geben, sodass jeder sofort erkennt, wo der nächste Defibrillator hängt.
Die AED sollten natürlich regelmäßig gewartet werden, damit jedes Gerät im Ernstfall zuverlässig funktioniert.
Um all dies umsetzten zu können, reichen die Notfallmediziner aus der Region eine Petition ein.
„Wir, die täglich im Einsatz sind, wissen, wie groß der Unterschied sein kann. Wir sehen die Menschen, die dank schneller Hilfe heute wieder leben. Und wir erleben diejenigen, deren Chance verloren ging, weil niemand wusste, wie man hilft oder weil der nächste AED zu weit entfernt war.", berichtet Notfallmediziner Jens Schlör.
Es wird nun eindringlich gebeten, diese Maßnahmen zu unterstützen, denn so werden sich die Überlebenschancen vieler Menschen in der Region entscheidend erhöhen.